Konzept erarbeiten und Erinnerung wachhalten

Werner Jostmeier MdL
Werner Jostmeier MdL
Im Hauptausschuss wurden heute der CDU-Antrag „Landesstelle Unna-Massen dokumentieren und in Erinnerung behalten“ (Drucksache 16/8126) beraten und Sachverständige gehört. Dazu erklären der Sprecher der CDU-Landtagsfraktion im Hauptausschuss, Werner Jostmeier, die Landtagsabgeordnete aus dem Kreis Unna, Ina Scharrenbach, und der Landesvorsitzende der Ost- und Mitteldeutschen Vereinigung (OMV) der CDU NRW, Heiko Hendriks:

Werner Jostmeier: „Die aktuelle Entwicklung der Flüchtlingszahlen zeigt, dass der Antrag so aktuell ist wie nie. Noch immer, auch im 21. Jahrhundert, müssen Millionen Menschen ihre Heimat verlassen und Zuflucht in sicheren Staaten suchen. Der Initiative der CDU-Landtagsfraktion ist es zu verdanken, dass wir heute Sachverständige zur Einrichtung einer Erinnerungsstätte

auf dem Gelände der ehemaligen Landesstelle Unna-Massen gehört haben und so in einem Konzept Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander verbinden können. Von Unna-Massen aus fanden Millionen deutsche Vertriebene, anschließend Aussiedler und Spätaussiedler eine neue Heimat und leisteten ihren Beitrag für den Wiederaufbau der noch jungen Demokratie in Deutschland. Es steht Nordrhein-Westfalen gut an, diesen Beitrag zu würdigen und ein Zeichen zu setzen, dass es ein geschichtsbewusstes Land ist.“

Ina Scharrenbach: „Mit der Verwirklichung einer Erinnerungsstätte in Unna-Massen würde die unschätzbare Arbeit, die über Jahrzehnte von der heimischen Bevölkerung in Unna-Massen mit viel Idealismus und Herz geleistet wurde, endlich anerkannt. Alle Sachverständigen haben das Anliegen unseres Antrags begrüßt. Nun ist es an der Zeit, dass ein konkretes tragfähiges Konzept erarbeitet wird, in das die Anregungen der Experten einfließen können. Bereits Anfang 2010 hatte die Landtagsmehrheit eine Entscheidung für die Errichtung eines Erinnerungs- und Dokumentationszentrums für die Flüchtlinge und Vertriebenen aus den historischen deutschen Ostgebieten auf dem Gelände beschlossen. Nach dem Regierungswechsel im Mai 2010 hat sich die neue Landesregierung dann jedoch geweigert, diesen Beschluss umzusetzen.“

Heiko Hendriks: „Es ist wichtig, Geschichte lückenlos darzustellen. Dies bedeutet für Unna-Massen, dass neben der allgemein bekannten Aufnahme der deutschen Heimatvertriebenen, der deutschstämmigen Aussiedler und der DDR-Flüchtlinge auch zum Beispiel die nicht so bekannte Geschichte der jüdischen Kontingentflüchtlinge sowie der aktuell dort ankommenden Flüchtlinge aus alles Welt in die Dokumentation mit einbezogen wird. Gleichzeitig zeigt sich Nordrhein-Westfalen auf der Höhe der Zeit, indem es den gesamtgesellschaftlichen Wandel im Diskurs der Vertriebenen- und Flüchtlingsproblematik aufgreift.“